Bericht aus Namibia

Liebe Freunde und Sponsoren,
Im September/Oktober reiste ich zum 16. Mal zur Mitarbeit an unserem Mayana Mpora Projekt in die Kavango Region Ost / Namibia. Da meine Tochter Ute und mein Enkel Tim mich begleiteten, mieteten wir ein Auto, einen in die Jahre gekommenen Toyota Condor. Auf halber Strecke Richtung Rundu besichtigten wir in den Otavi Bergen den Hoba Meteorit und übernachteten in der Bush Baby Lodge.
In der n‘Kwazi Lodge angekommen, erwarteten uns 15 große Pakete mit Altkleidung und diversem Spielzeug für das Mayana Mpora Projekt. Gemeinsam mit Marcus, dem Gemeindemitglied aus Mayana und mit meiner Tochter sortierten wir diese. Für diese Spenden bzw. die Mitfinanzierung des Paketportos möchten wir uns vielmals bei unseren Freunden aus Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden bedanken. Pietje Ackermann aus den Niederlanden, sie konnte im August ihren 90. Geburtstag feiern, strickt seit nunmehr sieben Jahren Quadrate und schickt diese nach Mayana, wo die Frauen der Gruppe „Sit & Knit“ diese zu wunderbaren Patchwork Decken zusammen häkeln. Diese Decken verteilen wir später an alte Leute oder Mütter mit Neugeborenen.
Mit einem Teil des Spielzeugs aus den Spendenpaketen überraschten wir die Kinder unserer n‘Kwazi Vorschule während unseres Kinderfestes.
Einiges Spielzeug legten wir vorerst beiseite. Dieses erhalten anlässlich ihres Abschlussfestes am 1. Dezember alle 27 Abgänger unserer Vorschule zusammen mit ihrer Schultasche, Schulkleidung und Schulmaterial.
Beim Besuch der Familien, in der Schule und in der Kirche konnten wir viele schöne Altkleider verteilen. Eine Familie aus Chemnitz schickte uns ihre LEGO-Eisenbahn mit diversen Baufahrzeugen. Wir bereiteten dieses Geschenk für die Schüler der Mayana Grundschule vor. Der Englischlehrer der Klassenstufen drei und vier wird diese nun für seinen Unterricht benutzen. Er gab mir das Versprechen, dass die Eisenbahn an der Schule verbleiben wird. Ich werde es im Februar nächsten Jahres kontrollieren.
Die 59 Absolventen der 10. Klasse der Kayengona Schule bezogen am 1. Oktober zwei Klassenzimmer ihrer Schule. Während ihrer Abschlussprüfungen wohnten sie etwa vier Wochen internatsmäßig in der Schule und verfügten somit über Wasser, Strom und vor allem auch Zeit zum Lernen. Ein Sponsor aus Hamburg half mit, die Nahrungsmittel für diese Schüler zu finanzieren, für DREI Mahlzeiten am Tag. Dies motiviert die  Prüfungskandidaten zusätzlich. Zu Hause bei ihren Familien gibt es meist nur eine Mahlzeit am Tag.
Wir unterstützen derzeit mit Ihrer Hilfe liebe Sponsoren 90 Schüler bis zur Klassenstufe 12. Das neue Schuljahr beginnt am 15. Januar 2018, deshalb bereiteten wir auch den Einkauf der neuen Schulkleidungen vor.
Die Kinder von Mayana bis Kayengona wissen, dass während meiner Aufenthalte in Namibia in der Regel ein Kinderfest stattfindet. Der Termin verbreitet sich wie ein  Buschfeuer. Viele Kinder bringen ihre kleinen Geschwister mit, gibt es doch an diesem Tag neben den Spielen für alle Kinder ausreichend zu Essen und zu Trinken. Die älteren Schüler unseres Projektes helfen am Vormittag bei der Organisation des Festes, am
Nachmittag sitze ich dann mit Ihnen im Gespräch über Schule und Zukunft zusammen.
Ein neues Projekt entwickelt sich in der Mayana Mpora Foundation, eine „Farm für die Gemeinde“. Piet Jacobs ist als Kind in einer Farm im südlichen Afrika aufgewachsen und betreibt in der Mayana Lodge Gartenbau und Viehzucht. Er hat über Jahre mit viel Mühe Frauen in Gartenbau ausgebildet, 22 Familien bewirtschaften inzwischen mit Erfolg eigenständig zwei große Gärten. Das ist für Piet Jacobs noch nicht genug. Er möchte, dass mehrere Farmer sich zu einer Kommune verbinden und gemeinsam Felder für zwei bis drei Ernten im Jahr bearbeiten. Für den Anfang hat er zwischen der Schotterstraße und der Bundesstraße einen Bereich von 3 Hektar entbuscht und Mais, Hirse, Bohnen und Sonnenblumen angebaut.
In einem Kraal neben dem Feld hat er Ziegen angesiedelt um zusätzlich zum Fleisch natürlichen Dünger zu erzeugen. Erste Obstbäume wie Mango, Papaya und  Bananenstauden sind bereits angepflanzt, um einerseits den Feldrain zu begrenzen und in Dürreperioden auf Obst zurückgreifen zu können. Er ist zur Zeit damit beschäftigt ein  Wasserloch zu graben um eine Unterwasserpumpe zu installieren die über eine Photovoltaikanlage betrieben wird. Diese Technik hat uns ein Ehepaar aus Hamburg finanziert, wofür wir uns sehr herzlich bedanken möchten. Bis zur Inbetriebnahme dieser Anlage bringt Piet mit einem Traktor wöchentlich 6000 Liter Wasser zum Feld. Es ist nicht einfach, die Einheimischen, die je Familie ein Stück Feld während der Regenzeit bestellen, von dieser Farm zu überzeugen. Wir sind uns aber sicher, mit erstem Erfolg dieser Bewirtschaftung werden sich mehrere Bauern zusammenschließen.
Mein diesmaliger Aufenthalt in Mayana fiel zwar etwas kürzer aus, aber mit unserem Leihfahrzeug waren wir unabhängig von „Mitfahr-Gelegenheiten“ und zu dritt konnten wir viel erledigen.
Für Ihre aktive Hilfe liebe Freunde des Mayana Mpora Projektes sind wir Ihnen zu großem Dank verpflichtet.
Wir wünschen Ihnen alles Gute.
Im Namen von Valerie und Pieter Peypers als Betreiber der n‘Kwazi Lodge und Marcus Kamburu, Mitglied des Mayana Mpora Vereines und Mitglied der Gemeinde Mayana
Ingrid Poike